Breitenbrunn. Jagdvorsteher der Gemeinden im östlichen Landkreis Nürnberger Land folgten der Einladung der staatlichen Förster Markus Stapff und Patrick Finder (AELF Roth-Weißenburg i. Bay.) sowie des Revierleiters der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land, Erwin Wenzel, sich beim Begang einer staatlich geförderten Forststraße über das Vorgehen bei Wegebauprojekten und deren Fördermöglichkeiten zu informieren.
Wenzel erläuterte die Grundproblematik ungepflegter oder gar nicht vorhandener Forstwege. Bei Borkenkäferbefall in unerschlossenen Bereichen kämen die Förster und Waldbesitzer mit der Holzernte schnell an ihre Grenzen, denn „ein Wald ohne Weg ist wie ein Haus ohne Haustür!“, machte Wenzel deutlich. Auch unzureichend ausgebaute oder zugewachsene Wege stellten ein unüberwindliches Hindernis für Holztransporteure dar.
Daher appellierte Stapff an die Jagdvorsteher, sich die Hilfen des Staates zunutze zu machen: bis zu 70 % der Nettokosten könne der Freistaat Bayern übernehmen und auch bei den Planungen helfe das Amt mit fachkundigem Personal. Anstoßen und beantragen müsse das Projekt aber eine Jagdgenossenschaft, die das Bindeglied zwischen Gemeinde, Grundeigentümern und Forstamt darstelle.
Finder ergänzte, dass die Fördertöpfe gut gefüllt seien, die Mittel aber selten abgerufen würden: Eine Einstimmigkeit bei vielen Grundstückseigentümern herzustellen sei nicht immer einfach und dauere Jahre. Aber: „Es lohnt sich – ein gut ausgebautes Forststraßen- und Rückewegenetz erleichtert die Waldarbeit enorm, steigert den Wert des Eigentums und rettet im Notfall Menschenleben. Daher ist es sinnvoll, einen fixen Betrag in der Jagdkasse für Wegebau und -pflege zurückzubehalten“, empfahl Finder.

(v.l.): Patrick Finder (AELF), Jagdvorsteher Günther Hummer, Markus Stapff (AELF) und Erwin Wenzel (FBG) zeigen ein gelungenes Wegebauprojekt in Breitenbrunn.